veröffentlicht am 07.03.2015
Der vor fast vier Jahren von der damaligen schwarz-gelben Bundesregierung beschlossene angebliche Atomausstieg war eine Konsequenz aus der Nuklearkatastrophe von Fukushima in Japan. Acht Atomkraftwerke sind seitdem vom Netz gegangen, bis 2022 sollen weitere neun folgen. AtomkraftgegnerInnen glauben daran jedoch längst noch nicht, immerhin haben einige Politiker bereits eine Laufzeitverlängerung der verbleibenden Anlagen gefordert und erneut Angst vor Versorgungsengpässen geschürt.
Selbst wenn diese Atomkraftwerke vom Netz gehen würden, ist Deutschland weiterhin fest in den internationalen Atomkreislauf involviert: Die Urananreicherungsanlage im westfälischen Gronau und die Brennelementefabrik in Lingen sind neben allen durch das Bundesgebiet stattfindenden Atomtransporten nicht von eben diesem Ausstieg betroffen.
Etwa wöchentlich fahren Schiffe mit gefährlicher atomarer Fracht durch den Nord-Ostsee-Kanal (NOK) in Schleswig-Holstein - meist ist der Hamburger Hafen das Ziel. Von dort aus nimmt die Ladung ihren Weg in die ganze Welt. Auch die Anlagen in Lingen und Gronau werden dabei häufig mit der Hamburger Fracht per LKW oder Zug beliefert.
Nicht auszudenken, was geschehen würde, wenn ein solcher Fracht auf Höhe einer Kanalgemeinde havarieren und/oder Feuer fangen würde - sämtliche EinwohnerInnen in dieser Region wären unmittelbar von der gefährlichen Strahlung betroffen.
Da die Transporte meist im Geheimen stattfinden und die Bevölkerung bewusst nicht informiert wird, möchten wir, die BI Kiel gegen Atomanlagen, Aufklärungsarbeit leisten. Deshalb sind wir in den Kanalgemeinden rund um den NOK vor Ort unterwegs und verteilen an die jeweiligen Haushalte ein auf Atromtransporte speziell abgestimmtes Flugblatt. Danach kontaktieren wir die/den Bürgermeister/in bezüglich dieses Themas und bitten um Unterstützung unserer Arbeit. Konkret möchten wir in möglichst vielen Kanalgemeinden die lokalen PolitikerInnen für dieses Thema sensibilisieren und mit deren Hilfe Infoveranstaltungen für die BürgerInnen durchführen.
Bislang waren wir bereits in folgenden Gemeinden unterwegs (weitere werden folgen): Haby, Jevenstedt, Kiel-Holtenau, Schülp bei Rendsburg, Sehestedt, Ottendorf
Wenn auch Sie uns bei unserer Arbeit unterstützen möchten (z.B. beim Verteilen oder der Organisation einer Informationsveranstaltung), können Sie uns gerne schreiben: kielatom@posteo.de // www.bi-kiel.blogspot.de
Atomtransporte: BI Kiel gegen Atomanlagen macht vor Ort auf Gefahren aufmerksam
Eingestellt von
Thorge Ott
On
19:00
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