veröffentlicht am 09.06.2013


AKW Krümmel: Bei steigendem Wasser könnte es geflutet werden!
Bildquelle: flickr, Rainer Zimmermann, CC BY-NC 2.0

Das Wasser in der Elbe droht weiter zu steigen und einen neuen Rekordpegel zu erreichen. Keller stehen unter Wasser, Menschen werden in Notunterkünfte gebracht und in diversen Teilen Deutschlands bauen HelferInnen Schutzdämme aus Sandsäcken. Deutschland befindet sich im Ausnahmezustand und es zeigt sich einmal mehr, dass sich ein solcher Extremzustand nicht "einfach so" beheben lässt. In den letzten Tagen zeigten die Medien Bilder aus den Katastrophengebieten, sprachen mit Betroffenen und diskutieren womöglich noch darüber, ob in der Vergangenheit zu viele Flächen versiegelt wurden. Was aber in der medialen Landschaft und in der Gesellschaft quasi gar nicht angesprochen wird, ist das Atomkraftwerk Krümmel in der Nähe von Geesthacht.

Es liegt unmittelbar an der Elbe und droht überflutet zu werden. Die MitarbeiterInnen dieser Atomanlage bereiten sich auf eine Ausnahmesituation vor, die katastrophale Folgen haben könnte. Erstmals in der Geschichte des Kraftwerks müssten dann die Fluttore geschlossen und mobile Schutzwände errichtet werden. Gegenüber Spiegel Online gab sich ein Vattenfall-Pressesprecher zuversichtlich, immerhin verfüge das Atomkraftwerk über einen "speziellen und umfassenden Hochwasserschutz" und sei bestens für alle absehbaren Pegelstände gerüstet. Dem Kraftwerksbetreiber Vattenfall scheint das Hochwasser also keine Sorgen zu bereiten, sondern präsentiert man sich nach außen hin sicher und unbeeindruckt. Bloß keine Angst in der Gesellschaft schüren, lautet hier das Motto.

Doch unangenehme Befürchtungen sind nicht unberechtigt, immerhin ist die Anlage in Krümmel trotz der Stilllegung auf eine verlässliche Stromversorgung angewiesen, damit verbrauchte Brennelemente ausreichend gekühlt werden können.
Würden keine Maßnahmen ergriffen werden, wäre das gesamte Kraftwerksgelände ab einem Wasserstand von 8,50 Metern überschwemmt. Für die nächsten Tage prognostiziert das Schleswig-Holsteinische Umweltministerium einen steigenden Wasserpegel. Vattenfall zeigt sich aber auch von dieser Prognose ganz und gar nicht beeindruckt und behauptet, dass die Sicherheitsvorkehrungen ausreichende Sicherheit bis zu einem einem Wasserstand von 9,70 Metern bieten würden. "Sollte das Wasser weiter steigen, droht dem Kraftwerk laut Vattenfall dennoch keine Überflutung. Dann würden die Deiche auf der anderen Elbseite brechen - und der Fluss statt des Atomkraftwerks den gesamten Landstrich südlich des Stroms fluten.", schreibt Spiegel Online.

Alleine der letzte Satz unterschreicht nochmals, wie fahrlässig Vattenfall dieser drohenden Katastrophe begegnet. Was ist, wenn die Deiche auf der anderen Elbseite doch nicht brechen und das Wasser nicht ausreichend abfließen kann? Des Weiteren werden mit dieser Behauptung die auf diesem Landstrich lebenden Menschen verhöhnt, immerhin sind auch diese dann Opfer dieser Flutkatastrophe. Wir können uns vermutlich gar nicht ausmalen, was eine Überflutung des Atomkraftwerks Krümmel für fatale Folgen hätte. Wäre die Kühlung der Brennelemente dann nicht mehr gewährleistet, käme es möglicherweise zur Atomkatastrophe, wie wir sie erst vor rund 2 Jahren in Fukushima miterleben mussten.
Es ist eine potentielle Gefahr, die von den KraftwerksbetreiberInnen heruntergespielt wird, damit die Bevölkerung gar nicht erst zum kritischen Protest aufsteht und weiterhin sorglos lebt. Käme es zu einer solchen Katastrophe, wäre vermutlich ein Umkreis von etwa 170 Kilometern verstrahlt und unbewohnbar, wobei dieser Radius unter anderem von Wetterbedingungen beeinflusst werden kann. In diesem Fall - das zeigen etliche Anfragen zum Katastrophenschutz - wäre ein ausreichender Schutz der Bevölkerung in keinster Weise gewährleistet und ganze Teile Deutschlands könnten nicht einmal flüchten, weil ihnen die Wassermengen dieses unmöglich machen würden.

Atomanlagen sind tickende Zeitbomben und drohen jeden Moment zu explodieren. So wie in diesem Fall, wenn das Wasser tatsächlich noch weiter steigen sollte. Atomkraft ist eben doch nicht beherrschbar.

Quellen:

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