Der Supergau von Fukushima entstand in entscheidender Weise als Folge von skandalösen Sicherheitsdefiziten sowie durch eines der schwersten Erdbeben von der Stärke 9 auf der Richterskala. Es kam zur Kernschmelze im Reaktorblock I bis III, ferner zu einer unvorstellbar heftigen Explosion im Block III, die als Kombination aus thermonuklearer Kettenreaktion und Wasserstoffexplosion radioaktives Material mehr als einen km in die Höhe schleuderte, so dass Radionuklide wie Plutonium und Cäsium weiträumig bis über 200 km hinaus verstreut wurden. Als Folge wird mit Millionen von Krebserkrankungen in den nächsten Jahrzehnten gerechnet und von verantwortungsbewussten Wissenschaftlern werden weite Gebiete Nordjapans für unbewohnbar gehalten. Die lokalen und globalen Auswirkungen der ungeheuren radioaktiven Verseuchung des Pazifiks vermag noch niemand einschätzen.

In dem ausgebrannten und durch eine Explosion destabilisierten Block IV, der nicht in Betrieb war, lagern hoch über dem Boden 530 verbrauchte Brennstäbe in einem Abklingbecken. Ein weiteres schweres Erdbeben, mit dem innerhalb der nächsten Jahre gerechnet wird, würde mit großer Wahrscheinlichkeit dieses Gebäude zum Einsturz bringen und nach Versagen der Wasserkühlung über eine nukleare Kettenreaktion eine Katastrophe noch größeren Ausmaßes nach sich ziehen.

Die japanische Atomlobby, ein Komplott aus Nuklearindustrie, korrupten Politikern und gekauften Wissenschaftlern versucht in Zusammenarbeit mit den von ihnen abhängigen Medien das wahre Ausmaß der Katastrophe zu verschleiern und diese überwiegend als Folge des schweren Tsunamis darzustellen, um den Weiterbetrieb ihrer vielen AKWs in Erdbebengebieten sicherzustellen. Atomkritische Politiker, Wissenschaftler und Journalisten wurden und werden bedroht, isoliert, entlassen und kaltgestellt.
Auf diese Weise konnten z.B. vom AKW-Betreiber Tepco Berichte über skandalöse Missstände in den AKWs jahrzehntelang in krimineller Weise gefälscht werden, ohne dass dies langfristig zu relevanten Konsequenzen geführt hat.

Hier der vollständige Redebeitrag:
Redebeitrag 10.03.12

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